Würzburgs medmissio kämpft für eine bessere medizinische Versorgung
In Würzburg gibt es eine Institution, die sich tagtäglich für eine gerechtere Welt einsetzt. Eine Organisation, die nicht nur forscht, berät und ausbildet, sondern auch aktiv medizinische Hilfe leistet. Eine Institution, die sich für eine globale Gesundheitsversorgung starkmacht. Und doch wissen einige Menschen in der Region noch nicht, was sich hinter dem Namen medmissio – Institut für Gesundheit weltweit verbirgt.
Dabei hat dieses Institut eine lange Geschichte: 1922 als Missionsärztliches Institut gegründet, hat es sich über die Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. Seit 2022 trägt es den Namen medmissio – eine Neuausrichtung, die den Fokus auf weltweite Gesundheit noch deutlicher macht. Doch das Ziel ist geblieben: Die Verbesserung der medizinischen Versorgung für Menschen in benachteiligten Regionen der Welt.
Wissen teilen, Menschen helfen
Ob in Würzburg oder in einem abgelegenen Dorf in Tansania: Gesundheit ist ein Menschenrecht. Doch während in den Industrienationen viele Krankheiten längst behandelbar oder ausgerottet sind, sterben in Ländern des globalen Südens noch immer Frauen, Männer und Kinder an vermeidbaren Infektionen, Komplikationen bei Geburten oder chronischen Erkrankungen. medmissio setzt hier an – mit medizinischer Forschung, Beratung, Ausbildung und direkter Hilfe vor Ort.
„Unsere Arbeit endet nicht an Landesgrenzen. Gesundheit ist ein universelles Menschenrecht, und wir haben die Verantwortung, unser Wissen und unsere Ressourcen dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden“, betont Michael Kuhnert, Leiter der Geschäftsstelle von medmissio.
Die Fachkräfte von medmissio entwickeln innovative Lösungen für medizinische Herausforderungen, beraten Organisationen und Gesundheitseinrichtungen weltweit und bilden ärztliches und medizinisches Personal aus. Sie unterstützen den Aufbau nachhaltiger Strukturen, sorgen für bessere Hygienestandards und kämpfen für bessere politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen.
Engagement mit Wirkung
Was bedeutet das konkret? Die haupt- und ehrenamtlichen und Gesundheitsberater*innen von medmissio sind weltweit im Einsatz – in Afrika, Asien und Lateinamerika. Sie helfen, wo es an Know-how, Medikamenten oder technischer Ausstattung fehlt. Gleichzeitig bringen sie ihr Wissen in Würzburg ein, indem sie Fortbildungen für medizinisches Personal anbieten und Forschung betreiben, um globale Gesundheitsprobleme besser zu verstehen und zu bekämpfen.
Ein besonderes Augenmerk legt medmissio auf vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs), die weltweit über eine Milliarde Menschen betreffen, vor allem in ärmeren Ländern. Viele dieser Krankheiten könnten mit einfachen Maßnahmen bekämpft werden, doch es fehlt an finanziellen Mitteln und internationaler Aufmerksamkeit. Hier setzt medmissio mit Forschung, Prävention und innovativen Behandlungsansätzen an. In Mwanza, Tansania, etwa engagiert sich das Institut in einem langfristigen Projekt zur Eindämmung der Schistosomiasis, einer parasitären Erkrankung, die vor allem Kinder betrifft.
Medizinische Hilfe für Migranten und Geflüchtete
Neben dem internationalen Engagement widmet sich medmissio auch der medizinischen Betreuung von Geflüchteten in Unterfranken. Mit dem Projekt „Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit von Flüchtlingskindern in den Sammelunterkünften Unterfrankens“ leistet medmissio wertvolle Hilfe für Familien, die unter schwierigen Bedingungen leben müssen.
In Kitzingen und Kleinlangheim bietet das Team von medmissio regelmäßige Sprechstunden für Bewohnerinnen und Bewohner dreier Flüchtlingsunterkünfte an. Dort fungieren sie als medizinische Schnittstelle zum Gesundheitssystem und zu Beratungsstellen. „Wir helfen nicht nur mit ersten Behandlungen, sondern stellen auch den Kontakt zu Haus- und Kinderärzten her, organisieren Rezepte und Therapieplätze und begleiten Menschen durch das komplexe Gesundheitssystem“, erklärt Michael Kuhnert.
Darüber hinaus veranstaltet medmissio Gesundheitskurse für junge Frauen und Mütter zu Themen wie Schwangerschaft, Frauengesundheit und unterstützende Beratungsstellen. Das Team arbeitet eng mit Jugendämtern, Schulen und Sozialarbeitern zusammen und ist in zahlreiche Netzwerke eingebunden.
Ein besonderes Herzensprojekt ist die „Teddyklinik“, die auf ganz Unterfranken ausgeweitet wurde. Hier werden geflüchtete Kinder spielerisch an medizinische Themen herangeführt und erhalten die Möglichkeit, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Insgesamt wurden 26 Unterkünfte besucht und 415 Kinder erreicht.
Kampf gegen globale Epidemien
Auch im Bereich der Prävention ist medmissio aktiv. Das Institut unterstützt Partnerorganisationen vor Ort z. B. bei der Vermeidung hochansteckender Infektionskrankheiten (z. B. Ebola, Marburg-Virus etc.) Darüber hinaus hilft medmissio mit digitalen Werkzeugen wie der MEDBOX (www.medbox.org), die medizinischen Fachkräften weltweit Zugang zu aktuellen Informationen und Leitlinien bietet.
Gemeinsam stark gegen Krankheit und Armut
Doch dieses Engagement braucht Unterstützung. Ohne Spenden wäre die Arbeit von medmissio nicht möglich. Jeder Beitrag hilft dabei, lebensrettende Projekte umzusetzen, medizinisches Personal auszubilden und Gesundheitsversorgung langfristig zu verbessern.
„Jede Spende, jede Form der Unterstützung trägt dazu bei, dass wir nicht nur kurzfristig helfen, sondern langfristig lebensrettende Strukturen schaffen können“, erklärt Michael Kuhnert.
„Wir arbeiten daran, dass diese Wahrheit keine gut gemeinte Theorie bleibt, sondern auch für die Menschen in Ländern des globalen Südens Realität wird“, lautet der Spendenaufruf von medmissio.
Helfen Sie mit! Ihre Spende kann Leben retten – und dazu beitragen, dass Gesundheit keine Frage des Geburtsorts mehr ist, sondern ein Menschenrecht für alle wird.
Spendenkonto:
Stichwort: Notfonds
Bankverbindung: Liga Bank Würzburg
BIC: GENO DE F1 M05
IBAN: DE 58 7509 0300 0003 0065 65