Ghana - Überlebenshilfe für Neugeborene
Ein dramatischer Start ins Leben: Atmet ein zu früh geborener Säugling nicht innerhalb der nächsten Minute, behält er entweder bleibende Schäden zurück oder stirbt. Im St. Martin de Porres Hospital in Eikwe/Ghana lernen Krankenschwestern und Hebammen, richtig zu reagieren. In dem 175-Betten-Hospital, das Referenzkrankenhaus für circa 150.000 Menschen ist, kommen immer wieder Kinder mit schwerem Sauerstoffmangel auf die Welt.
Eine fachgerechte Reanimation ist ihre einzige Chance auf ein gesundes Leben. Die Kinderintensivpflegerin Irene Schmidt war schon mehrmals in dem ostafrikanischen Land, um ihnen die richtigen Griffe beizubringen. Es geht aber auch um Ernährung mit der Magensonde, um Hygiene, Infektionskontrolle oder das richtige Dosieren von Medikamenten. Auch Lichttherapie für Neugeborene mit Gelbsucht steht auf dem Stundenplan.
Foto: An einer Puppe üben Krankenschwestern und Hebammen die Reanimation.
Ghana - Mehr Chancen für die Kleinsten
Mit Hilfe eines regionalen Exzellenznetzwerks für Kinderheilkunde möchte medmissio die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren in Ghana verringern helfen. Beteiligte sind in der Bono East Region und den benachbarten Bezirken der Bono- und Ashanti-Regionen das Holy Family Hospital (HFH) in Techiman und sechs Krankenhäuser. Gefördert wird das Projekt von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).
Sobald alle beteiligten Hospitäler miteinander vernetzt sind, wird die technische Ausstattung mit den wichtigsten Geräten und Instrumenten in Angriff genommen. Auch die fachliche Qualifikation von Kinderkrankenschwestern und -pflegern gehört zu den Zielen. Für Mediziner, Pfleger und Hebammen der Kinder- und Entbindungsabteilungen aller sechs Krankenhäuser sind Schulungen vorgesehen. Schwangere Frauen und Mütter erfahren Wissenswertes zu den Themen Gesundheit und Hygiene.
Die wenigsten Krankenhäuser in Ghana haben einen eigenen Kinderarzt. Nachholbedarf besteht auch bei der pädiatrischen Spezialisierung von Krankenschwestern und -pflegern. Das Holy Family Hospital verfolgt die Vision, ein Ausbildungszentrum vor allem in Kinderheilkunde zu werden. Dazu sollen Fortbildungsformate entwickelt und fortgeführt werden, die auch für das Personal der benachbarten Krankenhäuser attraktiv sind.
Uganda: Geburtsfisteln – Kampf gegen ein Tabu
In Afrika haben etwa zwei Millionen Frauen Geburtsfisteln. Sie leiden nicht nur körperlich, sondern werden von der Gesellschaft geächtet. Durch unkontrollierten Urinverlust entsteht ein unangenehmer Geruch. Viele Frauen werden von der Familie verstoßen und leben am Rande der Gesellschaft.
Die Hauptursache dafür, dass Frauen an Geburtsfisteln leiden, ist Armut. Frauen in westlichen Ländern kann mit einem Kaiserschnitt geholfen werden. Afrikanische Frauen haben kein Geld für den Weg ins Krankenhaus und für die Behandlung dort. Die Kosten für eine Operation liegen zwischen 100 und 300 US-Dollar.
Der Arzt Dr. Alphonsus Matovu, der selbst Institutsmitglied ist, engagiert sich in Uganda für betroffene Frauen. Um Operationen und Rehabilitation zu finanzieren, werden dringend Spenden benötigt.
Ecuador: Technik und Wissen
Mitten im Amazonasgebiet Ecuadors in dem kleinen Ort Nuevo Rocafuerte an der Grenze zu Peru liegt das Franklin Tello Hospital. Die Klinik, die man nur mit dem Boot über den Rio Napo erreicht, ist das einzige Krankenhaus in der Region und spielt bei der Versorgung der rund 14.000 Einwohner seines Einzugsbereichs eine wichtige Rolle. Die meisten sind Indigene.
Seit dem Jahr 2020 ist die Klinik über eine Klinikpartnerschaft mit medmissio verbunden. Gefördert wird die Partnerschaft von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz).
Die Diagnostik spielt wie in jedem Krankenhaus auch im Franklin Tello Hospital eine wichtige Rolle. Für die Untersuchung von Blut, Stuhl und Urin sind nicht nur geeignete Instrumente notwendig, sondern auch gut ausgebildetes Personal. Wir unterstützen das Krankenhaus mit unserer Expertise, damit das Labor sein Qualitätsmanagement verbessern und seine Diagnosemöglichkeiten erweitern kann. Das erreichen wir durch Schulungen von Labormitarbeiterinnen und -mitarbeitern vor Ort.
Wir beraten auch bei der Anschaffung von technischer Ausstattung für das Labor. Zudem befähigen unsere Experten das Laborpersonal, die Chagas-Krankheit zu diagnostizieren. Die von Raubwanzen übertragene Infektionskrankheit ist in der Region weit verbreitet.