Klinikpartnerschaften

– ein Gewinn für alle Beteiligten

400 Millionen Menschen weltweit haben laut Schätzungen der WHO keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung. Vor allem in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen sind die Gesundheitssysteme schwach.

Langfristige Partnerschaften mit Entwicklungs- und Schwellenländern tragen dazu bei, Know-how zu teilen und die Gesundheitsversorgung in den Kooperationsländern zu verbessern. Nicht erst seit heute unterstützen und begleiten wir kirchliche Gesundheitseinrichtungen in Afrika und Asien langfristig. Das Spektrum reicht vom Aufbau von Missionskrankenhäusern über HIV-Behandlungsprojekte bis hin zu Kooperationen in Forschung und Lehre.

Die folgenden Partnerschaften wurden zum 31.12.2023 abgeschlossen. Eine neue Partnerschaft mit Bolivien ist im Aufbau. Mehr Infos dazu in Kürze.


Mit Hilfe eines regionalen Exzellenznetzwerks für Kinderheilkunde möchte medmissio die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren in Ghana verringern helfen. Beteiligte sind in der Bono East Region und den benachbarten Bezirken der Bono- und Ashanti-Regionen das Holy Family Hospital (HFH) in Techiman und sechs Krankenhäuser. Gefördert wird das Projekt von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).

Sobald alle beteiligten Hospitäler miteinander vernetzt sind, wird die technische Ausstattung mit den wichtigsten Geräten und Instrumenten in Angriff genommen. Auch die fachliche Qualifikation von Kinderkrankenschwestern und -pflegern gehört zu den Zielen. Für Mediziner, Pfleger und Hebammen der Kinder- und Entbindungsabteilungen aller sechs Krankenhäuser sind Schulungen vorgesehen. Schwangere Frauen und Mütter erfahren Wissenswertes zu den Themen Gesundheit und Hygiene.

Die wenigsten Krankenhäuser in Ghana haben einen eigenen Kinderarzt. Nachholbedarf besteht auch bei der pädiatrischen Spezialisierung von Krankenschwestern und -pflegern. Das Holy Family Hospital verfolgt die Vision, ein Ausbildungszentrum vor allem in Kinderheilkunde zu werden. Dazu sollen Fortbildungsformate entwickelt und fortgeführt werden, die auch für das Personal der benachbarten Krankenhäuser attraktiv sind.


Mitten im Amazonasgebiet Ecuadors in dem kleinen Ort Nuevo Rocafuerte an der Grenze zu Peru liegt das Franklin Tello Hospital. Die Klinik, die man nur mit dem Boot über den Rio Napo erreicht, ist das einzige Krankenhaus in der Region und spielt bei der Versorgung der rund 14.000 Einwohner seines Einzugsbereichs eine wichtige Rolle. Die meisten sind Indigene.

Seit dem Jahr 2020 ist die Klinik über eine Klinikpartnerschaft mit medmissio verbunden. Gefördert wird die Partnerschaft von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz).

Die Diagnostik spielt wie in jedem Krankenhaus auch im Franklin Tello Hospital eine wichtige Rolle. Für die Untersuchung von Blut, Stuhl und Urin sind nicht nur geeignete Instrumente notwendig, sondern auch gut ausgebildetes Personal. Wir unterstützen das Krankenhaus mit unserer Expertise, damit das Labor sein Qualitätsmanagement verbessern und seine Diagnosemöglichkeiten erweitern kann. Das erreichen wir durch Schulungen von Labormitarbeiterinnen und -mitarbeitern vor Ort.

Wir beraten auch bei der Anschaffung von technischer Ausstattung für das Labor. Zudem befähigen unsere Experten das Laborpersonal, die Chagas-Krankheit zu diagnostizieren. Die von Raubwanzen übertragene Infektionskrankheit ist in der Region weit verbreitet.